WiYou.de - Ausgabe 01/2024

Berufe in der Industrie 15 Während des achtwöchigen Lehrgangs hat sie sich auch mit der Handhabung mit den Dreh- und Fräsmaschinen vertraut gemacht. Dabei sei der gute Umgang mit den anderen Azubis sichtbar geworden. „An die Drehmaschine hat mich ein Lehrlingskollege eingewiesen, weil er das auf seiner Arbeit schon gemacht hat. Und da mich meine Leiterin schon früher als die anderen an die Fräsmaschine eingewiesen hatte, konnte ich zum Ende den anderen Lehrlingen helfen und ihnen zeigen, wie sie funktioniert“, beschreibt Olivia das Miteinander. Ein anderer Lehrgang, den sie bereits besucht hat, befasste sich mit den Themenfeldern des technischen Zeichnens. In der Berufsschule in Bad Salzungen dreht sich dann alles um das Theoretische hinter der Arbeit in der Produktion. Zum einen lernen die angehenden MAF, wie Maschinen aufgebaut sind und wie die Abläufe sind. Ein anderer Theorieblock der ersten Monate behandelte alles rund um den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und Werkstoffen. Als Frau in der Männerdomäne Ein Praktikum in einem technischen Beruf habe sie zwar nicht gemacht, aber zuhause habe sie zusammen mit ihren Vätern an Autos geschraubt. Ursprünglich habe sie eigentlich vorgehabt einen sozialen Beruf zu erlernen, doch ein dortiges Praktikum habe ihr gezeigt, dass sie das nicht beruflich machen möchte. „Also habe ich mir überlegt: Dann versuche ich es mal in der Industrie“, so die 18-Jährige. Schülerinnen, die auch überlegen etwas Technisches zu machen, möchte Olivia folgendes mit auf den Weg geben: „Man sollte sich durchsetzen können. In der Berufsschule und auf den Lehrgängen bin ich das einzige Mädchen. Aber da braucht man wirklich keine Angst zu haben!“ Sie sei gut aufgenommen worden. Wichtig sei ihr auch, dass sie nicht bevorzugt werde, sondern zwischen ihr und den Jungs keine Unterschiede gemacht würden. „Wenn ich eine Frage habe, kann ich zu den Jungs gehen und umgedreht.“ (sa) kurz & knapp Du bist in der Produktion derjenige, der die Maschinen und Anlagen bedient, umrüstet und auch kleinere Reparaturen übernimmt. Ausbildungsdauer: 2 Jahre WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1-2024 Das kannst du mit dieser Ausbildung machen: Mit der abgeschlossenen Ausbildung bist du bereit für das Arbeitsleben als ausgebildete Kraft. Wenn du aber noch weiterlernen und später mehr Verantwortung übernehmen möchtest, besteht die Möglichkeit, in Absprache mit dem Unternehmen und der IHK die Ausbildung in einem dreieinhalbjährigen Metall- oder Kunststoffberuf fortzuführen. Fotos: Sandra Böhm Metall ist nicht deins? Wenn du nicht mit Metall oder Kunststoff arbeiten möchtest, kannst du trotzdem Maschinen- und Anlagenführer werden. Andere Schwerpunkte sind: • Druckweiter- und Papierverarbeitung • Textiltechnik • • Textilveredlung • Lebensmitteltechnik •

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